Juckreiz, Rötung & Co.

Neurodermitis: Symptome

Symptome bei Neurodermitis

Juckende und gerötete Problemhaut kann zur echten Belastung werden. Doch wie erkennt man eigentlich, ob es sich um Neurodermitis handelt? Welche Symptome treten bei akuten Schüben auf? Erfahren Sie hier mehr dazu.

Akute Schübe und beschwerdefreie Phasen

Neurodermitis ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung, die in Schüben verläuft. Das bedeutet, dass sich (nahezu) beschwerdefreie Phasen mit akuten Krankheitsschüben abwechseln, in denen sich der Zustand der Haut sichtbar verschlechtert: Es entwickeln sich Ekzeme (Hautentzündungen), die oftmals stark jucken. Sowohl die Schwere der akuten Krankheitsschübe als auch der zeitliche Abstand, mit dem sie auftreten, können von Patient zu Patient stark variieren. Vor allem in den Wintermonaten verschlechtern sich die Symptome bei vielen Betroffenen.

Oft entwickelt sich die Neurodermitis bereits im Säuglings- oder Kleinkindalter. Die gute Nachricht: Bis zum frühen Erwachsenenalter verschwinden bei etwa 60 Prozent der Betroffenen die Symptome wieder.

Gut zu wissen:

Neurodermitis tritt häufig in Kombination mit Nahrungsmittelallergien, Heuschnupfen und Asthma bronchiale auf.

Neurodermitis: Trockene Haut ist ein wesentliches Merkmal

Auch in Phasen, in denen die Haut bei Betroffenen gesund erscheint, ist sie trocken und reagiert sehr empfindlich auf reizende Einflüsse. Denn infolge der gestörten Hautbarriere sind sowohl der Fettgehalt der Haut als auch ihre Fähigkeit, Wasser zu binden, deutlich reduziert. Die natürlichen Schutzmechanismen der Haut greifen nicht mehr, sodass die Haut durchlässiger für Schadstoffe und anfälliger für Reizungen und Infektionen mit Krankheitserregern ist.

Wichtig: Neurodermitis-Haut ist rau, reißt leicht ein und ist sehr empfindlich gegenüber äußeren Einflüssen. Sie braucht besonders intensive Pflege. Mehr zur Hautpflege bei Neurodermitis

Merkmale der Neurodermitis

  • Juckreiz, oft stark ausgeprägt
  • Hauttrockenheit (Xerosis)
  • Gestörte Hautbarriere
  • Veranlagung zu Allergien
  • Gestörte Hautflora (Mikrobiom)

Symptome bei Neurodermitis im Überblick

Bei einem akuten Neurodermitis-Schub entwickeln sich juckende Hautausschläge (Ekzeme).

Typische Symptome eines akuten Neurodermitis-Schubs sind:

  • Starker Juckreiz mit regelrechten Kratzanfällen
  • Hautrötungen
  • Schwellungen und Bläschen
  • Nässende Hautstellen
  • Krusten- und Schuppenbildung

Welche Körperstellen betroffen sind, ist altersabhängig: Bei Säuglingen, Kindern und Erwachsenen treten die juckenden Hautausschläge jeweils in unterschiedlichen Regionen auf. Mehr über die Lokalisation

Symptome bei Neurodermitis

Trockene und empfindliche Haut
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Trockene und empfindliche Haut

Oft quälender Juckreiz
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Oft quälender Juckreiz

Gerötete Haut, Bläschen
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Gerötete Haut, Bläschen

Schuppende, nässende Stellen
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Schuppende, nässende Stellen

Neurodermitis kann erhebliche Einschränkungen der Lebensqualität zur Folge haben. Die psychische Belastung, die oft mit der Erkrankung einhergeht, trägt häufig zu einer weiteren Verschlechterung des Hautzustandes bei.

Neurodermitis: Diese Stellen sind häufig betroffen

  • Neurodermitis im Gesicht
  • Neurodermitis am Hals
  • Neurodermitis auf der Kopfhaut
  • Neurodermitis an den Händen
  • Neurodermitis am Auge (Augenlid)
  • Neurodermitis in der Armbeuge
  • Neurodermitis an den Beinen
  • Neurodermitis in der Kniekehle
  • Neurodermitis an den Füßen

In Abhängigkeit vom Lebensalter treten die Symptome an jeweils unterschiedlichen Stellen bevorzugt auf.

Juckreiz bei Neurodermitis

Abgesehen von den sichtbaren Hauterscheinungen ist vor allem der quälende Juckreiz oft sehr belastend für die Betroffenen. Das Problem: Durch ständiges Kratzen wird die empfindliche Haut zusätzlich gereizt und geschädigt, was die Entzündungsprozesse noch weiter befeuert. Diese wiederum haben zur Folge, dass sich der Juckreiz verstärkt. Auf diese Weise kann ein schlimmer Teufelskreis aus Kratzen und Juckreiz in Gang kommen. Juckreizattacken sind nicht nur tagsüber ein großes Problem. Sie treten auch nachts auf – an erholsamen Schlaf ist dann nicht mehr zu denken. Der daraus resultierende Schlafmangel hat oft zur Folge, dass sich Betroffene in Schule oder Job schlechter konzentrieren können und leichter reizbar sind.

Häufige Folgen von Juckreiz bei Neurodermitis:

  • Verletzungen der Haut, teils mit blutigen Wunden
  • Schlaflosigkeit
  • Übermüdung
  • Leistungsminderung
  • Beeinträchtigungen der Lebensqualität

Gut zu wissen:

Der Juckreiz tritt häufig schon vor den sichtbaren Hautveränderungen auf. Bei vielen Betroffenen verstärkt er sich durch trockene Luft, Hautreizungen, Schweiß, Wollkleidung und Stress.

Chronische Hautveränderungen und Komplikationen

Bei längerem Bestehen der Erkrankung entwickeln sich neben den akuten Symptomen während eines Krankheitsschubs auch chronische Hautveränderungen. So führen die andauernden Entzündungsprozesse und das ständige Kratzen häufig dazu, dass sich die betroffenen Hautbereiche mit der Zeit lederartig verdicken. Mediziner sprechen in diesem Zusammenhang von einer Lichenifikation. Auch eine vermehrte Schuppung und Verhornung der Haut sind typisch. Hauteinrisse (Rhagaden) und eine stellenweise Veränderung der Hautfarbe sind ebenfalls möglich.

Da die Haut von Betroffenen sehr anfällig für Krankheitserreger ist, stellen Infektionen mit Bakterien (z. B. Staphylokokken), Viren (z. B. Herpesviren) oder Pilzen häufige Komplikationen bei Neurodermitis dar, die mitunter schwer verlaufen können.

Hätten Sie's gewusst

Neurodermitis zählt zu den häufigsten entzündlichen Hauterkrankungen im Kindesalter.

Bei Neurodermitis ist die Barrierefunktion der Haut gestört. Das hat zur Folge, dass die Haut sehr trocken ist und ausgesprochen empfindlich reagiert. Mehr erfahren

Bei etwa zwei Dritteln der betroffenen Kindern verschwinden die Symptome bis zum Erwachsenenalter – es bestehen also gute Chancen, dass sich die Neurodermitis „auswächst“.

Milchschorf bei Babys kann ein erstes Anzeichen für eine Neurodermitis sein. Mehr erfahren

Hautrisse (Rhagaden) an den Ohrläppchen oder Mundwinkeln zählen zu den sogenannten Minimalvarianten der Neurodermitis.

Bei Neurodermitis ist die Hautflora verändert: Im Vergleich zu gesunder Haut ist die Vielfalt der Mikroorganismen reduziert. Zudem vermehren sich Staphylococcus aureus-Bakterien während akuter Krankheitsschübe oft sehr stark. Mehr erfahren

Schon leichte mechanische Hautreizungen, zum Beispiel durch kratzige Wollpullis oder scheuernde Nähte, können einen akuten Krankheitsschub auslösen.

Eine intensive Hautpflege ist ein grundlegendes Therapieprinzip bei Neurodermitis. Auch in Phasen, in denen die Haut „gesund“ aussieht, ist das tägliche Eincremen wichtig. Mehr erfahren

Je nach Alter der Betroffenen zeigen sich die Hautveränderungen bevorzugt an bestimmten Körperstellen. Ein starker Juckreiz und gerötete Hautstellen zählen zu den typischen Symptomen eines akuten Krankheitsschubs. Mehr erfahren

Neurodermitis tritt häufig in Kombination mit Nahrungsmittelallergien, Heuschnupfen oder Asthma bronchiale auf.

Eine doppelte Unterlid-Falte (Dennie-Morgan-Falte) und sogenannte Glanznägel zählen zu Auffälligkeiten, die bei Neurodermitis häufig vorkommen, aber für sich allein genommen keinen Krankheitswert haben. Mehr erfahren

Weitere mögliche Auffälligkeiten

Einige Auffälligkeiten, die an sich keinen Krankheitswert haben, werden bei Neurodermitis häufig beobachtet. Dazu zählen zum Beispiel:

  • Trockene Haut und Kopfhaut
  • Blasse Gesichtshaut mit dunklen Schatten um die Augen herum
  • Doppelte Unterlidfalte (Dennie-Morgan-Falte)
  • Einrisse im Mundwinkel oder an den Ohrläppchen
  • Ausdünnung des seitlichen Teils der Augenbrauen (Hertoghe-Zeichen)
  • Weißer Dermographismus (nach mechanischer Reizung der Haut, z. B. mit einem Stift, bilden sich weiße Linien)
  • Hautentzündung an den Brustwarzen
  • Juckreiz durch Schwitzen
  • Glanznägel (Nägel sehen durch das ständige Kratzen wie poliert aus)

Häufige Fragen rund um Neurodermitis

Wie erkenne ich, ob ich Neurodermitis habe?

Akute Neurodermitis: Typisch für einen akuten Krankheitsschub sind Hautrötungen, starker Juckreiz, Bläschen oder schuppige Flecken.

Chronische Neurodermitis: Bei längerem Bestehen der Erkrankung führt das ständige Kratzen zu Hautverdickungen (Lichenifikation). Auch eine vermehrte Schuppung, stellenweise Veränderungen der Hautfarbe oder Verhornungen können auftreten.

Mehr über die Symptome

Was ist die Ursache von Neurodermitis?

Die genauen Ursachen für die Entwicklung der Erkrankung sind bis heute noch nicht vollständig erforscht. Man geht davon aus, dass neben einer genetischen Veranlagung zu Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut auch das Immunsystem und verschiedene Umwelteinflüsse eine Rolle spielen. Mehr über die Ursachen

In welchem Alter fängt Neurodermitis an?

Häufig entwickelt sich eine Neurodermitis schon im frühen Kindesalter. Erste Symptome zeigen sich oft bereits bei Säuglingen. Mehr erfahren

Gibt es unterschiedliche Neurodermitis-Formen?

Ja, Neurodermitis kann sich auf unterschiedliche Weise zeigen:

  • Milchschorf: Bei Babys können schuppende, gelblich-bräunliche Krusten im Bereich der Kopfhaut das erste Anzeichen für eine Neurodermitis sein.
  • Beugenekzeme: Hautentzündungen in Armbeuge oder Kniekehle, die vor allem im Kindes- und Jugendalter auftreten.
  • Handekzem: Bei hautbelastenden Tätigkeiten entwickeln sich bei Erwachsenen leicht Neurodermitis-Symptome im Bereich der Hände.
  • Prurigo-Knoten: Juckende, tiefsitzende Hautknoten, die vor allem bei Erwachsenen auftreten.
  • Weitere Formen: Hautrisse (Rhagaden) an den Ohrläppchen oder in den Mundwinkeln, rissige Füße oder Brustwarzenekzeme gehören zu den sogenannten Minimalformen der Neurodermitis. Darüber hinaus gibt es Sonderformen der Erkrankungen wie zum Beispiel das sogenannte dyshidrotische Ekzem (juckende Bläschen an den Innenflächen von Händen und Füßen).

Tipps bei Neurodermitis

Cremen, cremen, cremen
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Cremen, cremen, cremen

Eine konsequente Hautpflege ist bei Neurodermitis das A und O – das gilt auch in beschwerdefreien Phasen. Denn trockene Haut ist besonders empfindlich gegenüber Reizfaktoren und juckt häufig. Zudem kann sie auch Entzündungen auslösen. Wichtig ist bei der Hautpflege, dass die entsprechenden Produkte speziell bei Neurodermitis geeignet sind und die Zusammensetzung auf den aktuellen Zustand der Haut abgestimmt ist. Das bedeutet oft, dass verschiedene Produkte für die Pflege von unterschiedliche Hautarealen notwendig sind. Mehr über die Hautpflege bei Neurodermitis

Die Haut besänftigen – nicht reizen
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Die Haut besänftigen – nicht reizen

Die Haut bei Neurodermitis ist ständig in Alarmbereitschaft. Vermeiden Sie daher jegliche zusätzliche Reizung der Haut. Diese Tipps helfen, Ihre Haut zu schützen:

  • Nicht zu lange baden oder duschen
  • Lauwarmes statt heißes Wasser verwenden
  • Seifenfreie und pH-neutrale Waschgels nutzen
  • Die Haut nach dem Duschen bzw. Baden nicht abrubbeln, sondern nur vorsichtig abtupfen
  • Direkt nach dem Duschen bzw. Baden die Haut mit einem geeigneten Pflegeprodukt eincremen
  • Anfällige Hautpartien (z. B. Hände) mehrmals täglich eincremen
  • Die Hände bei Haus- oder Gartenarbeit mit Handschuhen schützen
Die richtige Kleidung wählen
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Die richtige Kleidung wählen

Ungeeignete Kleidung (z. B. aus Wolle) kann die Haut reizen und sogar einen akuten Neurodermitis-Schub auslösen. Umso wichtiger ist es, ganz genau darauf zu achten, mit welchen Textilien die Haut in Berührung kommt. Geeignet sind reine, unbehandelte, möglichst ungefärbte Stoffe mit glatten Fasern und Materialien, in denen die Haut atmen kann (z. B. Leinen, Seide, Baumwolle). Wichtig: Auch scheuernde Nähte oder enganliegende Shirts oder Hosen können die Haut reizen – deshalb lieber luftige Kleidungsstücke wählen.

Wer zu bakteriellen Infektionen der Haut neigt, kann auch auf spezielle Silberkleidung bei Neurodermitis zurückgreifen: Dabei handelt es sich um Kleidung aus Seidenstoffen mit einer speziellen antibakteriellen Beschichtung. Diese hat allerdings ihren Preis.

Individuelle Provokationsfaktoren meiden
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Individuelle Provokationsfaktoren meiden

Welche Faktoren im Einzelfall Einfluss auf das Krankheitsgeschehen haben, ist individuell sehr unterschiedlich. Bei vielen Neurodermitis-Geplagten wirken zum Beispiel Allergene wie Pollen oder Tierhaare als Provokationsfaktoren, die akute Krankheitsschübe auslösen oder verstärken können. Bei anderen wiederum reagiert die Haut beispielsweise auf Tabakrauch. Daher ist es wichtig, dass die individuellen Auslöser ermittelt und dann so konsequent wie möglich vermieden werden.

Den Teufelskreis aus Jucken und Kratzen unterbrechen
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Den Teufelskreis aus Jucken und Kratzen unterbrechen

Jucken-Kratzen-Jucken – der ewige Teufelskreis bei Neurodermitis. Folgende SOS-Tipps können dabei helfen, den Juckreiz zu lindern:

  • Kühlende Umschläge (z. B. kalter Waschlappen)
  • Feuchtigkeitsspendende Cremes und Lotionen
  • Statt Kratzen: Die Haut z. B. klopfen oder kneifen
  • Juckreiz ausblenden: Die Umlenkung der Aufmerksamkeit kann mit Entspannungsmethoden wie der Progressiven Muskelentspannung nach Jacobson gelingen
Den Stress-Level senken – Entspannung erlernen
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Den Stress-Level senken – Entspannung erlernen

Stress zählt bei vielen Betroffenen zu den klassischen Auslösern, die einen akuten Krankheitsschub triggern oder verschlimmern können. Daher ist es oft hilfreich, das persönliche Stress-Management unter die Lupe zu nehmen. Was löst Stress aus? Lassen sich Aufgaben delegieren? Darüber hinaus kann es sinnvoll sein, spezielle Entspannungsmethoden auszutesten und zu erlernen. Infrage kommen zum Beispiel die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson oder Yoga.

Neurodermitis-Schulung
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Neurodermitis-Schulung

Ein eigenverantwortlicher, selbstbewusster Umgang mit der Erkrankung kann Betroffenen das Gefühl geben, wieder die Kontrolle über das eigene Leben zu erlangen. In einer Neurodermitis-Schulung werden wichtige Informationen zum Krankheitsbild sowie Strategien für den Alltag mit Neurodermitis vermittelt. Dieses Wissen kann dabei helfen, die Erkrankung besser zu verstehen und die Behandlung noch gezielter auf die individuellen Bedürfnisse der Haut abzustimmen. Das kann dazu beitragen, die Häufigkeit und Schwere von Krankheitsschüben zu reduzieren. Lassen Sie sich dazu von Ihrem Dermatologen beraten.

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